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Redman,
Nicholas B.: Whales¹ bones of Germany, Austria, Czech Republic & Switzerland. Teddington: Redman Publishing, 2009. xxvi + 205 S., illus., Ppbd., kl.-4°, SU. Preis 40 Euro inkl. Versandkosten. Besprechung von Klaus Barthelmess Fünf Jahre nach seinem fürwahr monumentalen Band über die Walknochenmonumente der Britischen Inseln hat Nick Redman den ersten von mehreren Folgebänden vorgelegt. Er ist den dekorativen und funktionalen Verwendungen von Großwalknochen im deutschen Sprachraum und Tschechien gewidmet. Wie in den 30 Jahren, in denen Redman mehr als 650 Örtlichkeiten mit Walknochen in Großbritannien und Irland aufsuchte, reiste der Autor auch für das nun erschienene Buch zu jedem einzelnen Ort, der den unterschiedlichsten Quellen zufolge ein walknöchernes Denkmal aufweist oder einmal aufgewiesen hat. 154 geographische Ziele hat er in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Schweiz besucht, fragte sich vor Ort durch zu Archiven, Museums- und Kirchenleuten, Lokalhistorikern und alten Anwohnern. 295 Walknochenmonumente konnte er so nachweisen. Jedes einzelne ist akribisch mit deutschen und tschechischen Quellenauszügen, begleitet von einer Paraphrase in Englisch, belegt und, soweit möglich, mit historischen Abbildungen und aktuellen, meist eigenen Photos dokumentiert. Redmans besessene, hartnäckige Suche förderte Quellen zutage (insgesamt 443), deren Existenz sich die Einheimischen oft selber gar nicht bewusst waren. Mehrere hundert Zeugen wurden befragt. Penibel wird jeder Informant, ohne den die Information lückenhafter wäre, in den Einträgen dankend erwähnt. Die Geschichte eines jeden Walknochenmonuments ließ sich so in einem bislang präzedenzlosen Umfang dokumentieren. Redman macht deutlich, dass die Walknochenmonumente des deutschen Sprachraums in ihrer Gesamtheit weltweit das vielleicht interessanteste Corpus seines Forschungsgegenstands bilden, gekennzeichnet durch eine ungewöhnliche Vielzahl von Verwendungszwecken, aber auch sehr individuellen, künstlerischen Bearbeitungen. Man findet nicht nur die europaweit üblichen, funktionalen Konstruktionen wie Kiefertorbogen, Zäune, Prellpfosten, Gebäudeteile, Gartenmöblierungen, Hackklötze, usw., sondern auch etliche, als Aushängeschilder bemalte Walschulterblätter und eine bemerkenswerte Anzahl von Walknochen-³Hierozoika², die an Gebäuden der kirchlichen und weltlichen Herrschaft Kirchen, Klöstern, Burgen, Schlössern, Festungen und Rathäusern aufgehängt waren. (³Hierozoika² sind Produkte oder Darstellungen von Tieren, die durch Erwähnung in der Bibel quasi ³geheiligt² sind. Sie an öffentlichen Bauten zu zeigen, sanktioniert das gottgewollte Herrschaftssystem der mittelalterlichen Feudalgesellschaft, auch noch jenseits der Schwelle zur Neuzeit.) Alle Walknochenmonumente sind durch fast 40 Indices verschiedener thematischer Kategorien leserfreundlich erschlossen, so etwa Walknochen in Museen, Kirchen, Gaststätten, oder Gebeine, die von Walstrandungen herrühren. Oder sie sind einfach nach Funktionen geordnet, wie Torbogen oder bemalte Schulterblätter. Auf diese Weise haben Forscher ganz verschiedener Disziplinen z.B. Volkskundler, Bauhistoriker, Biologen die Möglichkeit, sich das komplexe Thema rasch zu erschließen. Karten der deutschen Bundesländer und der drei Nachbarländer ermöglichen dem Benutzer einen Überblick über die geographische Verteilung dieser Monumente, gewissermaßen ein ³Baedeker² für den Reisenden in Sachen Wal. Aber auch der ³armchair traveller² kommt nicht zu kurz: Das quantitative Verhältnis von Bildern zum Text ist noch opulenter als in Redmans Britannien-Band. Manche Doppelseiten warten mit fünf Abbildungen auf, meist Photos, gelegentlich auch alte Druckgraphiken. Wieder widerfährt dem Leser verschiedene Male die ³trüffelschweinische Freude², in historischen Panorama-Abbildungen die oft winzigen Walknöchelchen zu ³erschnüffeln². Die Abbildungsqualität ist sehr gut, vielleicht eine Winzigkeit gemindert durch ein Papier, das nicht ganz den Druckstandard wie in Redmans erstem Walknochenbuch gestattet. Fadenheftung, fester Einband, Schutzumschlag sind eine gediegene Ausstattung für solch eine leviathanische Forschungsarbeit. Was gibt es zu kritteln bei so viel Lob? Gelegentlich sind deutsche Begriffe in falschen Flektionsformen in die englische Syntax eingebaut, aber das stört den perfektionistischen Autor mehr als den Leser. Noch in diesem Jahr sollen die Bände über Walknochenmonumente in den Niederlanden und Belgien folgen und die in den nordischen Ländern, Anfang des nächsten Jahres die in Australien und Neuseeland. Bestellbar sind alle Bände über Redmans website www.whalebones.co.uk <http://www.whalebones.co.uk>; .
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Klaus
Barthelmess Ein
überaus interessanter kulturgeschichtlicher Beitrag über
Walknochenmonumente, insbesondere von der Insel Borkum,
erschien im Juni 2008. Die 7+24 Seiten umfassende Broschüre ist die
einzige deutschsprachige Monographie zum Thema Walknochendenkmäler.
Zusammen mit dem Werk von Nicolas B. Redman (Whales’ Bones in the
British Isles) und einer Broschüre in niederländischer Sprache ist das
weltweit alles, was bisher zu diesem speziellen Thema erschienen ist.
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Abbildungen
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12 historische Seekarten, die zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert von namhaften Stechern angefertigt wurden, sind auf einem außergewöhnlichen Kalender des Weingarten-Verlages für das Jahr 2008 zu sehen. Wie die Seefahrer die Welt entdeckten 2008 Diese einzigartigen Reproduktionen im Format von 68 cm x 48,5 cm sind nicht nur ein Genuss für das Auge, sie lassen sich auch nach Gebrauch (mit einem Rahmen und Passepartout versehen) als schöne Wanddekoration verwenden. Obwohl es den alten Seefahrern um Schätze in unbekannten Gefilden ging, haben sie doch für ihre Nachwelt Aufzeichnungen hinterlassen, die von Kartografen in wunderschöne Kupferstiche und Lithografien umgesetzt wurden. Seefahrer wie Columbus, Willem Barendsz, Francis Drake und andere, die auf Ihren Reiserouten Aufzeichnungen der von ihnen besuchten Gebiete angefertigt haben, veranlasste z. B. die berühmte Amsterdamer Werkstatt Blaeu, Karten, die als Wandschmuck dienten, herauszugeben. Viele Details sind auf den Karten zu sehen u. a. Meerestiere wie Wale, Seeschlangen und unbekannte Seeungeheuer. Ebenfalls sind die alten Schiffstypen wie Kraweel und Fleute deutlich zu erkennen und geben einen Eindruck der Seefahrt in vergangenen Jahrhunderten wieder. Entdecken Sie auch, wie die Küstengebiete kartografisch mit Angabe der Ortsnamen erfasst sind – jedoch das Innere der Länder noch gänzlich unerforscht, große Lücken aufweist. Für Kenner, Historiker und alle mit Sinn für das Schöne, ist dieser Kalender ein wundervoller Begleiter durch das Jahr – Monat für Monat! Auch zum Verschenken geeignet. Alle Karten sind mit einem erklärenden Kommentar versehen. Weingarten-Kalender: Wie die Seefahrer die Welt entdeckten 2008Format in mm: 680 x 485 ISBN: 978-3-411-12640-8 EUR: 46,00 unverbindliche Preisempfehlung 13 farbige Blätter, 1 Foliendeckblatt
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Duden Kalender Fit für
die Schule mit Biber Barnie 2008 320 Blatt (320 Seiten), vierfarbiger Druck, stabile Vorrichtung zum Aufhängen 12,99 €
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Klaus
Barthelmess: Sandefjord (Norwegen): Sandefjord Art Association & The Whaling Museum, 2007. ISBN 978-82-993797-5-5. 58 S., 68 Farbabb., A4, Broschur, 100 norwegische Kronen (ca. 12,50 Euro). Die Leser der Fluke werden sich sicher für die Kunstgeschichte des Wals und des Walfangs, aber auch für die Technikgeschichte des modernen Walfangs interessieren. Einzelne werden auch Kunst und Erinnerungsstücke davon sammeln. Einer der weltweit besten Kenner dieses Sammelgebiets, der Kölner Walfanghistoriker, Museumsberater und Kunstsammler Klaus Barthelmess, hat nun das erste kunstgeschichtliche Überblickswerk über dieses Thema verfasst. Es spannt einen Bogen von musealer, kaum erschwinglicher Spitzenkunst bis hin zur Hobby-Kunst des kleinen Mannes, die der interessierte Sammler mit etwas Glück erwerben kann. Anlass der Veröffentlichung ist der 90. Geburtstag des 1917 gegründeten Kommandeur Chr. Christensens Hvalfangstmuseums im norwegischen Sandefjord, der einstigen Welthauptstadt des modernen Walfangs. Seine Sponsoren, vor allem die Christensen-Familie, aber auch die Rasmussens und andere, waren nicht nur vermögende Walfangreeder, sondern auch Kunstmäzene. Daher sind in diesem einzigen Walfang-Spezialmuseum Kontinentaleuropas (es gibt noch welche auf den Azoren und auf Madeira) mehrere bedeutende Werke skandinavischer Künstler zum Thema erhalten. Leider wurde mit dem Niedergang des industriellen Walfangs auch die Ankaufspolitik des Museums, bzw. seiner Sponsoren beinah völlig eingestellt, so dass seit rund 40 Jahren fast nur noch vereinzelte Spenden den Altbestand erweitern. Die erste von mehreren Veranstaltungen des Jubiläumsjahres in Sandefjord war eine Ausstellung moderner, walfangbezogener Kunst im Kunstverein Sandefjords („Hvalfangsten i kunsten og kunsten i hvalfangsten“, 21. April - 20.Mai 2007). Sie wurde von Barthelmess konzipiert und kuratiert. Sein neues Buch ist eine Art Katalog dieser Ausstellung, doch um einige bedeutende Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen erweitert. Der Autor behandelt vier Kunstgenres: 1) Bildende Kunst (Malerei); 2) angewandte Kunst (Architektur, Goldschmiedekunst, Design); 3) Walfängervolkskunst; und in einem unorthodoxen Spiel mit historischen Kunstbegriffen 4) die so genannte „Ingenieurskunst“. Einen in seinem ursprünglichen Konzept vorgesehenen, fünften Kunstbegriff, die „Kunst des Walschießers“, haben die Leiter der ausrichtenden Institutionen im Walfangland Norwegen dem vom Walfang faszinierten Kulturwissenschaftler Barthelmess gestrichen. Eigentlich schade, denn die Harpuniere waren der entscheidende, fast wie ein talentierter Künstler mit „Auge, „Nase“, oder „Händchen“ begabte, menschliche Faktor an der Schnittstelle zwischen Natur und Technik. Es wäre spannend gewesen zu erfahren, was einen guten Walschießer von einem durchschnittlichen unterschied. Die guten Harpuniere waren der Schlüssel zum Erfolg dieser Industrie, sie wurden „geheadhunted“ und hofiert wie Diven. Einige entwickelten Starallüren und manche Reeder bauten ihnen Walfangdampfer nach ihren Wünschen. Einzelne verdienten das Sechzigfache eines Matrosen. Im ersten Kapitel behandelt Barthelmess die Malerei (hantierbare Skulpturen des modernen Walfangs von Profi-Künstlern waren wohl nicht aufzutreiben, und auch dem Rezensenten sind keine bekannt). Nur wenige Künstler der Vergangenheit haben die Walfangszenen, die sie malten, selber gesehen. Mit dem Aufkommen des modernen Küstenwalfangs in den 1860er Jahren wurde dies möglich, vor allem durch verbesserte Infrastruktur wie dem Anschluss entlegener Küstenstriche an reguläre Schiffsliniendienste und den Nordland- und Arktistourismus. Der Autor entwirft eine - wie ich finde: Überzeugende - Typologie von Künstlern, die ihre Walfanggemälde schufen, indem sie verschiedene Formen dieser verbesserten Infrastruktur nutzten. Nur vier ausgebildete Künstler nahmen an antarktischen Walfangexpeditionen teil. Daneben gab es die so genannten „dockside painters“, die wie in früheren Jahrhunderten ihre Walfanggemälde nach Skizzen der Schiffe im Hafen schufen, Künstler, die als Vorlage erfolgreiche Arbeiten ihrer Kollegen oder Photographien benutzten, und Hobbymaler mit Walfangerfahrung. Beispiele all dieser Werk-Typen sind abgebildet. Das zweite Kapitel ist der angewandten Kunst gewidmet. Eher noch als die Malerei bietet sie sich für die Umsetzung von Konzepten „des Modernen“ an, indem sie Aspekte von Funktion, Material, Form und Design auf neue, ungewöhnliche Art und Weise kombiniert. Ausführlich wird die im Jahre 1917 moderne Architektur des Walfangmuseums erörtert und der so genannte THORSHAVN-Pokal, ein Meisterwerk skandinavischer Goldschmiedekunst des Art Deco. Er ist ein Erinnerungsstück an eine der für Norwegen völkerrechtlich bedeutenden, von Christensen aber privat finanzierten Forschungsfahrten in die Antarktis in den 1920er und 1930er Jahren. Auch die in etlichen Privatsammlungen vorhandenen, serienweise gefertigten Werbe- und Weihnachtsgeschenke der Walfangreedereien werden behandelt. Im dritten Kapitel geht es um die Seemannsvolkskunst des modernen Walfangs. Barthelmess überrascht mit der einleitenden Feststellung, dass man in Norwegen, anders als in allen anderen Seefahrtsnationen, dieses Kunstgenre nicht als „(Seemanns-) Volkskunst“ bezeichnet, sondern sehr pragmatisch und oft recht unzutreffend als „Freiwache-Arbeiten“ („frivaktarbeider“). Dementsprechend verwirft er diesen Begriff und entwickelt in diesem umfangreichsten Kapitel des Katalogs wieder eine für Sammler und Museumsleute recht nützliche Typologie. Er beginnt mit einer kurzen Begriffsdefinition von Scrimshaw (kleinformatige, bildnerische und plastische Volkskunst aus Hartgewebe (Zahn, Knochen, Barten) vom Wal). Weiter geht es mit Walfängervolkskunst (ohne Scrimshaw), darunter etwa Souvenirs aus getrocknetem Wal-Weichgewebe (Augäpfel, Penisse, Haut), getrocknete Parasiten, Magen- und Darminhalte (Seepocken, Tintenfischschnäbel, Flechtgürtel aus Bandwürmern), Souvenirarbeiten aus dem „Metallschrott“ und „Tauwerksabfall“ von Zerlegeplan und Kocher, etwa Fragmente der Harpunengranaten, Granatenzünder, Flensmesserbruchstücke und Harpunenkartuschen, sowie „fancy ropework“ und Makrame aus Nylon-Harpunenvorläufern. In diese Kategorie von Walfängervolkskunst gehören auch alle Arten von Modellen von walfangbezogenen Geräten (Fangschiffe, Sichtungsflugzeuge, Harpunenkanonen, etc.) aus nicht-waligen Materialien, größere Arbeiten aus Walknochen (Möbel, v.a. Hocker; dekorative Arrangements) sowie schließlich folkloristische Malerei und Zeichnung mit einschlägigen Sujets. Für sehr große Außen-Arrangements aus Walknochen schlägt er den Begriff „Walknochenmonument“ vor. Anschließend geht es um die beiden gängigsten Formen von modernem Scrimshaw: Pinguinskulpturen aus Pottwalzahn und mit menschlichen Gesichtern bemalte Furchenwal-Gehörknochen. Der Autor weist darauf hin, dass die Identifikation von künstlerischen „Handschriften“ bei Scrimshaw des 19. Jahrhunderts heute immens aufwändig ist. „Handschriften“ und individuelle „Stile“ bei modernem Scrimshaw nicht nur zu identifizieren, sondern auch zuzuschreiben ist hingegen noch möglich, so lange einige der anonymen Künstler, ihre Zeitzeugen oder unmittelbare Nachfahren noch leben. Der häufigste Typ historischen Scrimshaws ist bildliches Scrimshaw, meist also mit einem Bildmotiv gravierte Pottwalzähne. Bildliches Scrimshaw gibt es auch aus dem modernen Walfang. Hier stellt Barthelmess fest, dass graviertes Bild-Scrimshaw bei norwegischen und britischen Walfängern weniger verbreitet war als gemaltes. Bei sowjetischen Walfängern war graviertes oder mit dem Lötkolben gebranntes Bild-Scrimshaw üblich. Graviertes war meist auch noch mehrfarbig. Japanisches Scrimshaw war teilweise von sowjetischem beeinflusst, aber auch von einem jahrhundertealten, einheimischen Kunstgewerbe. Interessant speziell für deutsche Walfangsammler ist ein kurzes Kapitel über von bundesdeutschen Walfängern geschaffenes „Onassis-Scrimshaw“ und seine Besonderheiten, die so bisher nur sehr wenigen Kennern bekannt waren. Weitere Unterkapitel dieses Volkskunst-Kapitels sind Modell-Scrimshaw, Scrimshaw-Heimgewerbe, Harpunenvorläufer-Tauarbeiten und walfangfolkloristische Gebrauchsgegenstände. Auch hier sind ausgewählte Beispiele solcher Arbeiten abgebildet. Das Kapitel über „Ingenieurskunst“ beginnt mit einem Motto aus der Barockzeit, das man auf verschiedenen Walfangdarstellungen findet: „Kunst besiegt Kraft“. Wie gewohnt, bietet Barthelmess sodann einen typologischen Überblick über Jagdmethoden im Allgemeinen, über die physiologischen Grundlagen des Tötens von Walen und über verschiedene Walfangmethoden aus aller Welt. Anschließend präsentiert er Definitionen des fangtechnologischen Prinzips der Harpune, des wirkungsvollsten Walfanggeräts. Die Entwicklung der modernen Walfangmethode Svend Foyns mit Fangdampfer und Explosivharpune wird in ihrer speziellen Anpassung an die biologischen Besonderheiten der neuartigen Beute (Furchenwale) erläutert. Inwieweit Foyns Erfindung im Lauf der Geschichte nicht immer zuverlässig die „Kraft“ des Wals durch „Kunst“ besiegte, ist Thema des letzten Unterkapitels der Einführung. Das Walfangmuseum in Sandefjord besitzt eine bedeutende Sammlung von sehr seltenen, experimentellen, meist elektrischen Harpunen. Fünf davon sind im Katalog abgebildet und beschrieben. Wirtschaftliche Entwicklungen förderten auch Erfindungen, darunter viele, die auf die Steigerung der Effizienz von Walfangmethoden abzielten. Doch die Physiologie von Walen war unzureichend erforscht, so dass viele, speziell elektrische Tötungsmethoden eher weniger wirkungsvoll als die Granatharpune waren, der Industrie zusätzliche Kosten und dem Opfer größere Qualen verursachten. So verkehrte sich das barocke Kunstmotto ins Gegenteil. Sammler und Museumsleute werden in dem Abbildungsmaterial schwelgen. Skandinavische, angloamerikanische, deutsche, französische, russische, niederländische, japanische und afrikanische Künstler sind vertreten. Einige, den Kennern der maritimen oder skandinavischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts bekannte Namen sind: Themistokles von Eckenbrecher, Carl Saltzmann, Betzy Akersloot-Berg, Thorolf Holmboe, Louis Tinayre, William Lionel Wyllie, William Gordon Burn Murdoch, Wilhelm Wetlesen, Erik Werenskiold, Per Krohg, Willie Weberg. Über 40 Gemälde und Druckgraphiken nach Gemälden, sieben Werke der angewandten Kunst, 14 Werke der Volkskunst und fünf der „Ingenieurskunst“ sind in Farbe abgebildet. Leider sind viele Werke aus dem Besitz des Walfangmuseums nicht so hochwertig photographiert und reproduziert wie die meisten Abbildungen aus anderen Museen und Privatsammlungen. Sollte es zu einer Neuauflage kommen, wäre Nachbesserung hier wünschenswert. Wünschenswert wäre aber auch eine erweiterte Neuausgabe. Denn wie zu erfahren war, hatte man dem Autor ein Limit von 60 Druckseiten gesetzt. Zweifellos hätte der erfahrene Kenner der walfangbezogenen Kunst ein sehr viel dickeres und noch opulenteres Buch über das Thema schreiben können (und wohl auch wollen). Doch auch dieses vergleichsweise dünne „Heft“ von 58 Seiten hat als erste Monographie über die Kunst des modernen Walfangs das Zeug zum Standardwerk. Holger Bittlinger
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Ocean
Warrior;
Paul Watson; Ehrenwirth Verlag
Der lange
Atem der Schöpfung;
Matthias Glaubrecht; Rasch und Röhring Verlag
Im Reich
der Tiere;
Anne und Daniel Meurois-Givaudan; Verlag Zweitausendeins
Wale und
Delphine;
Mark Carwardine; Delius Klasing Verlag
Die Nootka
als Walfänger;
Astrid Mischlich; BAUM PUBLICATIONS
Wildlifekalender
1998;
Rasch und Röhring Verlag
Fabian Ritter, Wale beobachten -
Ein Leitfaden zum sanften Whale Watching in Europa und Übersee
Conrad Stein Verlag
Herman Melville: Moby-Dick; oder: Der Wal. Deutsch von Friedhelm Rathjen. Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Norbert Wehr,
mit 269 Illustrationen nach Rockwell Kent.
Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 2004
"Meyers. Die kleine Kinderbibliothek":
Der Delfin
Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 2005
Redman, Nicholas
Whales' bones of the British Isles
Nicholas Redman, 237 Harrowdene Gardens, Teddington, Middlesex, TW11 ODP, England
Arktis
Impressionen und Tierstimmen nördlich des Polarkreises
Fernand Deroussen
Musikverlag Edition
AMPLE NATUR-UMWELT-TIER CD MC Video Buch
Wal und Mensch
erschien im Februar 2005 das neue Heft der Tierärztlichen Hochschule Hannover
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