Aus der Biologie der Pottwale
Ergänzende Erkenntnisse
zusammengestellt
von Günther Behrmann
Pottwal: Physeter macrocephalus, Linne 1758
(alter Name: Physeter catodon - Springbrunnen, unten Zähne)
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Haut ist gummiartig und 10 bis 12 mm dick
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Farbe dunkelblau (selten hellgrau)
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Kopf 1/3 der Körperlänge
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Kleine Finne, breite Fluke
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Hand mit 5 oder 6 Fingern
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Kleine Augen
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Nur das linke Nasenloch noch vorhanden
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Das rechte Nasenrohr kann bis zu 400 Liter Luft speichern
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Speckschicht bis 35 cm dick
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Penis bis 1,5 m lang
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Keine Hand gleicht der anderen
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Alle Knochen variieren stark
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50 Wirbel, 10/11 Rippen
Lebensraum: in allen Meeren
Population (1991)
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Im Nordpazifik
290.000
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Im Nordatlantik
20.000
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In der Südhemisphäre 490.000
Gewichte:
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Kühe um 40 Tonnen
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Bullen bis 70 Tonnen
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Ein 1984 untersuchter Bulle hatte eine Länge von 18,5 m und ein Gewicht
von 57 t
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Ein 1997 untersuchter Bulle hatte eine Länge von 15 m und ein Gewicht
von 40 t
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Ein 1998 untersuchter Bulle hatte eine Länge von 16 m, die Speckdicke
von 12,5 cm ergibt 11 t Fett
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Hirngewicht bis 9 kg
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Schädelgewicht bei einer Länge von 5,30 m = 1,9 t
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Wirbel 200 g bis 35 kg
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Rippen 5 bis 25 kg
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Kleinster Knochen - Steigbügel - 0,2 g
Spermaceti:
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Bulle von 17 m trägt etwa 2 Tonnen Spermaceti im Kopf
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Der Schmelzpunkt von diesem hochwertigen wachsartigem Fett liegt bei +
42 bis + 47 Grad Celsius
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Der Preis soll bei DM 500,- pro kg liegen
Ambra:
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Im Darm kann bis zu 400 kg Ambra entstehen.
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Ambra ist Duftträger für Parfüm und es soll der vierfache
Goldpreis für dieses Produkt bezahlt werden.
Gehör:
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Im Laufe der Evolution wurde auch das Ohr dem Leben im Wasser angepasst;
das Trommelfell wurde zurückgebildet. Alle Wale können keine
tiefen Töne mehr hören. Dafür hören sie aber sehr hohe
Töne
Paarung und Aufzucht:
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Findet in warmen Meeresgebieten statt
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Paarungszeit (nach 5 Autoren) im Nordatlantik: Februar bis Juli
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Länge der fertilen (fruchtbaren) Kühe 10 bis 15 m
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Länge der fertilen (fruchtbaren) Bullen von 10 bis 20 m
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Matura (Geschlechtsreife) bei 10 m Länge, zwischen dem 7. - 11. Lebensjahr
Tragzeit:
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Noch nicht exakt bekannt
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10 bis 17 Monate (11 Autoren). 14 bis 15 Monate (Klinowska, 1991)
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Länge bei Geburt um 4 m (3,71 bis 5,5 m)
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Gewicht um 1000 kg
Nahrung:
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Milchzeit vom 2. bis zum 12. Wachstumsring
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Die Pottwalmilch enthält 30 - 45 % feste Anteile
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Davon: 19 bis 28 % Fett, 7 bis 11,5 % Proteine
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Feste Nahrung ab dem 7. Wachstumsring
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Nahrung besteht hauptsächlich aus Tintenfische
Zähne:
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Das Wachstum der Zähne beginnt wie bei allen anderen Säugetieren
in den ersten Monaten der Ontogenese
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Durchbrechen der Zähne bei einer Kalblänge von 4 bis 10 m
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30 bis 60 Zähne im Unterkiefer
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Bis zu 20 Zähne im Oberkiefer, selten zu sehen
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Größter Zahn 5 kg, kleinster Zahn 0,1 g
Altersbestimmungen:
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Nach den Wachstumsringen der Zähne können die Kühe etwa
25, die Bullen bei 60 - 70 Wachstumsringen etwa 30 Jahre alt sein. Früher
nahm man an, dass jedes Jahr, so wie bei Bäumen, ein Wachstumsring
dazu kommt. Nachgewiesen wurde aber bei anderen Zahnwalen, dass das Wachstum
der Ringe auf Nahrungsperioden beruht. Es können also keine oder 2
Wachstumsringe pro Jahr entstehen.
Wanderungen:
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Mit bis zu 30 km/h Geschwindigkeit wandern die Pottwale ab Mai zu den Nahrungsgebieten
an den Eisgrenzen der nördlichen oder südlichen Eismeere. Ab
Oktober beginnt die Rückwanderung zu den Paarungsgebieten im Indischen
Ozean und in der Karibik.
Strandungen:
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Strandungen einzelner Wale sind die Folgen eines natürlichen Todes
oder einer Erkrankung im Echolokationssystem. Für die Massenstrandungen
der Pottwale im Bereich der Nordsee gibt es folgende Erklärung:
Zu bestimmten Zeiten laufen die Ebbe-Flutwellen parallel zum Golfstrom,
die Wale können hier zwischen Golf- und Flutstrom nicht unterscheiden
und gelangen in die Nordsee. Ziehen sie westlich an der englischen Küste
entlang, durchziehen sie unbemerkt die Nordsee. Ziehen sie aber in die
östliche Nordsee, wo Ebbe und Flut laufend wechseln und zu Turbulenzen
führen, schwimmen sie orientierungslos hin und her. Laufen bei Ebbe
die Priele oder die Flüsse leer, meinen sie, dass dies der richtige
Weg ist, schwimmen gegen den Ebbstrom und geraten bald in Untiefen. Sobald
sie aufliegen und das sie tragende Wasser abgeflossen ist, erdrückt
sie das eigene Körpergewicht.
Quellen:
Internationale Whaling commission, 1984
Klinowska, 1991; The IUCN Red Date Book
Tomilin, 1967; Wundertier "Wal"
Serie "Lebensraum Meer"
1998 Wie orientieren sich die Wale
und warum stranden sie?
1997 Das akustische Orientierungssystem
der Zahnwale
1997 Anatomie des Zahnwalkopfes
1997 Gebisse der Zahnwale
1998 Die Hautfarbe der Wale
1998 Evolution der Wale
1999 Die Ohrplakode der Cetacea und
ihre Derivate
© Günther Behrmann
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